Wie OTTO CGI profitabel macht
In den vergangenen Jahren hält CGI, Computer Generated Imagery, Einzug in die Content-Produktion von Onlinehändlern. Heike Wickel, Senior Content Managerin bei OTTO, verrät im Interview, wie Onlinehändler auf otto.de von CGI profitieren.
von Francesco di Bari

Moin Heike, warum braucht es CGI bei OTTO?
Die Vorteile sind vielfältig. Ein erstelltes Modell ist mehrfach nutzbar – als Produkvisualisierung, für Teaserproduktionen und vieles mehr. Mit CGI können viele Varianten eines Artikels, wie zum Beispiel Material- oder Farbvarianten, schnell und einfach in sehr guter Qualität erzeugt werden. Dabei hilft vor allem die Augmented Reality-Technologien. So können erzeugte Artikel für die Kund*innen erlebbar gemacht werden. Wurde früher noch beispielsweise ein Sofa durch die halbe Welt in unsere Fotostudios transportiert, so reicht es heute aus, wenn uns die Materialien physisch erreichen und Produktdaten digital verschickt werden. Auf dieser Basis können wir eine größere Variantenvielfalt erstellen. Das Beste daran: Wir nutzen digitalisierte Materialien oder digital erstellte Räume für verschiedene Modelle und Produkte immer wieder.
Wie lange dauert es rein per Computer ein Produktbild zu erstellen?
Das hängt von mehreren Faktoren ab: Um möglichst schnell und effizient zu sein, haben wir unsere Produktion bei OTTO in drei Teilbereiche unterteilt. Im ersten Schritt digitalisieren wir die ganzen Materialien, die für die Produkte verwendet werden. Danach modellieren wir die Form des Artikels. Dies geschieht auf Basis von CAD-Daten (Computer-Aided-Design-Daten), also 3D-Konstruktionsdaten. Sollten CAD-Daten fehlen, dann nutzen wir Referenzbilder des Artikels, Maßskizzen und Produktinformationen. Im dritten Schritt inszenieren wir den Artikel in einem inspirierenden Ambiente. Hier wird ein digitalerRaum erstellt, in dem das Modell platziert wird. Einmal von uns frei gegeben, können auf dieser Basis Bilder für alle Artikelvarianten erstellt werden – also Stell- und Funktionsvarianten, Stoffqualitäten oder auch Ambiente- und Kombinationsaufnahmen, die früher aufwendig im Fotostudio produziert wurden.

Und seit wann nutzt OTTO CGI?
Um für uns herauszufinden, welche Sortimente sich am besten für die CGI-Produktion bei OTTO eignen, haben wir zu Beginn eine Potentialanalyse durchgeführt und uns einen möglichen Produktionsprozess überlegt – das war vor circa drei Jahren. Auf dieser Basis haben wir mit der Testproduktion gestartet. Inzwischen sind wir in einer monatlichen Regelproduktion, durch die wir stetig immer wieder neue Erkenntnisse gewinnen. Das hilft uns dabei, uns weiter zu optimieren und neue Sortimente auf den Prozess einzustellen.
Welche Chancen bietet CGI für Onlinehändler?
Natürlich besteht die Möglichkeit, auf Knopfdruck beispielsweise ein Sofa in unterschiedlichen Räumen darzustellen und damit inspirierenden Content für die Kund*innen zu liefern. Aber sind die Modelle erst einmal erstellt und liegen digital als 3D-Datei vor, kann jegliche Art von Content produziert werden, zum Beispiel Videos oder Augmented Reality-Anwendungen. Passt die Größe, die Form, die Farbe? Wie wirkt das Möbelstück im eigenen Wohnzimmer? Wo soll ich es hinstellen? Alles Fragen, die sich dank CGI besser vorstellbar und dadurch einfacher klären lassen. Dank CGI kann der Artikel für Kund*innen realer und besser vorstellbar werden und ihnen wird ein besserer Eindruck des Produktes vermittelt.
Welche Herausforderungen bringt CGI mit sich?
Es klingt simpel, aber am herausforderndsten ist eine zuverlässige und stabile Datenbasis. Ohne diese können wir schwer arbeiten. Das ist grundlegend und macht eine automatisierte und standardisierte Produktion überhaupt erst möglich!
Weitere Informationen:
Hier erfahren sie mehr über den CGI Service für Partner.

Über Heike Wickel
Heike ist Senior Content Managerin bei OTTO. Sie hat gemeinsam mit ihrem Team den CGI-Produktionsprozess bei OTTO entwickelt und betreut seither als Contentproducerin die laufenden CGI-Produktionen von Home & Living.