Welche Trends im E-Commerce und Advertising werden 2023 wichtig?
Das Jahr 2022 war einerseits geprägt von Kaufzurückhaltung und andererseits viel Bewegung im Werbemarkt. Was hält 2023 für die Branche bereit? Wir haben unsere Expert*innen gefragt, was sie von diesem Jahr erwarten und welche Trends wichtig werden. Sabine Jünger und Markus Vones von OTTO Advertising, Kim Niedner von OTTO Market und Lara Fiebig aus dem UX-Team verraten, was sie bei ihrem Blick in die Zukunft erwarten.
von Yasmin Yiu


Sabine Jünger
#1 Cookieless Future
Cookies waren jahrelang die Grundlage für personalisierte Nutzererfahrungen in der Werbung – nun zerbröselt der Keks. Nun, da sich die Frage stellt „Wie sieht die Zukunft ohne Cookies aus?“, beschäftigen sich viele Werbetreibende mit ihrer Datenhoheit. „Für uns bei OTTO sind Daten ganz klar ein hohes Gut. Die Daten der 31 Millionen aktiven Nutzer-Konten der Otto Group sind nicht nur für unsere werbetreibenden Business-Partner wertvoll“, sagt Sabine Jünger, Vice President OTTO Advertising. Sie ergänzt: „Für mich verbirgt sich darin auch eine ethische Verantwortung: Wir schützen unsere Kundendaten indem wir die Daten im eigenen Ökosystem schützen und gleichzeitig kanalübergreifende Lösungen anbieten – so machen wir die Daten für unsere Partner maximal nutzbar.“
#2 Programmatic Advertising
„Für mich ist ganz klar, dass Retail Media auch zukünftig zu den am stärksten wachsenden Segmenten des Werbemarkts gehören wird“, weiß Markus Vones, Division Manager Sales & Account Management bei OTTO Advertising. Im Bereich Programmatic Advertising wird es nach wie vor darum gehen, die richtige Person zum richtigen Zeitpunkt mit der passenden Botschaft zu erreichen. Nur durch KI und maschinelles Lernen kann die gesammelte Menge an Daten bewältigt und effizient nutzbar gemacht werden. „Um Werbekampagnen bestmöglich auszusteuern, gilt es also vor allem, die Technologie über den gesamten Funnel zu optimieren – weshalb wir gerade sukzessive alle Produkte auf unser eigens entwickeltes Marketing-Tech-Stack ziehen“, verrät Markus Vones.

Markus Vones

Lara Fiebig
#3 Shopping-Apps mit top User Experience
Die zunehmende Nutzung mobiler Endgeräte hat den Onlinehandel maßgeblich vorangetrieben. Besonders Millenials und die Generation Z nutzen ihre Geräte nicht nur für den Kauf selbst, sondern auch zum Recherchieren und Stöbern vor ihrer Kaufentscheidung. Sie kaufen im Vergleich zur älteren Generation häufiger über ihre Mobilgeräte ein. Immer beliebter werden dabei die Shopping-Apps – sie glänzen mit einer hervorragenden User Experience, Personalisierung und zusätzlichen Funktionen. „Die OTTO-App ist umsatzseitig heute wichtiger denn je, denn Millionen Bestellungen werden Monat für Monat über die App ausgelöst. App-Nutzer*innen halten sich gegenüber Desktop-Nutzer*innen vergleichsweise kürzer in der App auf, meist weniger als fünf Minuten. Sie haben dafür aber eine höhere Wiederkehrrate“, berichtet Lara Fiebig, Strategic UX-Managerin. „Beim Traffic hat die App den Shop von otto.de bereits überholt.“
#4 Nachhaltigkeit im E-Commerce
Im E-Commerce entscheidet schon längst nicht mehr nur der Preis. So gibt mittlerweile die Hälfte der digitalen Verbraucher*innen an, dass Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte ihre Konsumentscheidungen beeinflussen. Für E-Commerce-Unternehmen ist es daher unerlässlich, sich damit zu befassen, nachhaltigere Prozesse, Produkte und Verfahren zu etablieren. Kim Niedner, Bereichsleiter Sales und Partner-Portal OPC bei OTTO Market betont: „Als größter deutscher Onlineshop tragen wir auch eine gesellschaftliche und ökologische Verantwortung. Wir wollen bis spätestens 2030 in unseren Geschäftsprozessen bilanziell klimaneutral sein. Auch klare Richtlinien für unsere Marktplatzpartner sind Teil dieser Weiterentwicklung.“

Kim Niedner